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02.06.2021 | Einsatzleiter: BR Josef Tschematschar

Schadstoffeinsatz nach Schwefeldioxid-Austritt (SO2) bei AustroCel Hallein

In den Morgenstunden des 02. Juni 2021 ereignete sich beim Halleiner Zellstofferzeuger Austrocel ein folgenschwerer Schadstoffeinsatz, bei dem Schwefeldioxid (SO2) freigesetzt wurde. Ein Mitarbeiter des Werkes kam...
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In den Morgenstunden des 02. Juni 2021 ereignete sich beim Halleiner Zellstofferzeuger Austrocel ein folgenschwerer Schadstoffeinsatz, bei dem Schwefeldioxid (SO2) freigesetzt wurde. Ein Mitarbeiter des Werkes kam bei diesem tragischen Ereignis ums Leben.

Ein Großaufgebot von Einsatzkräften der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und Exekutive, Behördenvertreten und der Firmenleitung war die Folge.

Diese Berichterstattung soll die Arbeit aller Einsatzkräfte und Mitwirkenden der Einsatzleitung darlegen.

 

Alarmierung und Lageerkundung

Die Betriebsfeuerwehr Austrocel Hallein wurde um 05:54 Uhr aufgrund der Auslösung des Rauch-Ansaug-Systems im betroffenen Werksbereich-Kocherei durch das firmeneigene Alarmierungssystems alarmiert.

Der diensthabende Bereitschaftskommandant der BTF Austrocel traf um 06:01 Uhr im Werk ein, verschaffte sich einen Überblick zur Schadenslage. Weitere Kräfte der BTF rücken ebenfalls zum Einsatzort ins Werksgelände aus. Aufgrund der vorgefundenen Lage, massiver SO2-Austritt im Bereich Kocher 4 ordnete der Bereitschaftskommandant der BTF als EL vor Ort die Erhöhung der Alarmstufe 2, d.h. die Alarmierung der Feuerwehr der Stadt Hallein über die LAWZ an. Um 06:08 Uhr erfolgte die Alarmierung der Hauptfeuerwache Hallein, welche aufgrund des Einsatzstichwortes mit beiden Einsatzzügen inkl. Sonderfahrzeuge umgehend zum Einsatzort abrückten. Bereits während der Anfahrt fanden Abstimmungen zwischen OFK Hallein und dem EL vor Ort statt. Vor allem um wertvolle Zeit zu sparen und die Lage für die Kräfte der Feuerwehr Hallein abschätzen zu können. Der Einsatz wurde von Beginn an nach der GAMS-Regel abgearbeitet.

Erschwerend hinzu kam, dass ein Mitarbeiter des Werkes vermisst wurde. Kurze Zeit vermutete man zwei vermisste Mitarbeiter. Was den zweiten Mitarbeiter betraf konnte kurz darauf Entwarnung gegeben werden. Dieser Mitarbeiter (Mitglied der Feuerwehr Hallein), konnte jedoch wichtige und aufschlussreiche Informationen über die Situation im betroffenen Bereich liefern.

 

Einsatzverlauf

Seitens der Betriebsfeuerwehr wurden sofort 2 AS-Trupps in das Gebäude zum betroffenen Bereich unter schwerem Atemschutz beordert. Mit der Aufgabe der Personensuche sowie Menschenrettung und weiterer Erkundung der Lage.

Aufgrund eines zum Einsatzzeitpunkt herrschenden Südwindes erfolgte durch das Tanklöschfahrzeug Austrocel ein Angriff mit dem Wasserwerfer und Hydroschildern, damit die ausgetretenen SO2-Dämpfe niedergeschlagen werden konnten und eine weitere Ausbreitung der Schwefeldioxiddämpfe weitgehendst unterbunden wurde. Diese Aufgabe wurde durch das 2. Tanklöschfahrzeug der FF Hallein mittels einem weiteren Hydroschild unterstützt.

Seitens der Feuerwehr Hallein wurde zu diesem Zeitpunkt der Einsatz mit mehreren Atemschutz-Rettungs- und Reservetrupps unterstützt. Aufgrund der Lagemeldungen aus dem Gebäudeinneren – „großflächige Schwefeldioxiddampfentwicklung“ entschloss man sich die Personensuche mit Trupps unter Verwendung von Chemikalienschutzanzügen der Schutzstufe 3 fortzuführen. Der AS-Trupp von Tank 1 Hallein bereitete sich für den Schutzanzugeinsatz am bereits errichteten AS-Sammelplatz vor. Ein weiterer Trupp unter CSA-Schutzstufe 3 wurde als Rettungstrupp ausgerüstet und vorbereitet.

Während dessen errichtete die Besatzung des GSFA einen DEKO-Platz an der bereits durch die BTF errichteten Absperrgrenze.

Der Löschzug Bad Dürrnberg wurde seitens der Feuerwehr Hallein für eine erweiterte Einsatzbereitschaft bzw. den Ortsschutz alarmiert und bezogen im Feuerwehrhaus Hallein ihren Standort.

Eine weitere Aufgabe der Betriebsfeuerwehr war es, außerhalb und im Nahbereich des Betriebsgeländes Messungen in Bezug auf eine SO2-Konzentration durchzuführen und Anrainer in diesem Bereich mittels Lautsprecherdurchsagen über die Situation und Verhaltensmaßnahmen zu informieren.

Zwischenzeitlich wurde durch Mitarbeiter des Betriebes versucht, die Anlage, soweit es ging zurückzufahren, was ein Vordringen der Atemschutztrupps erleichterte. Während dessen, dass der CSA-Trupp von Tank 1 Hallein mit der Personensuche begann, konnte die vermisste Person von einem Atemschutztrupp der BTF-Austrocel gefunden werden. Leider mit der traurigen Gewissheit, dass der Mitarbeiter aufgrund der sichtbaren Todesanzeichen bereits verstorben war.

Nach und nach wurden durch die Betriebsverantwortlichen und Mitglieder der BTF Maßnahmen gesetzt, um in absehbarer Zeit den betroffenen Bereich so gut wie möglich und sicher betreten zu können.

Der verstorbene Mitarbeiter wurde am Ort des Auffindens belassen, da Beamte des Landeskriminalamtes in weiterer Folge ihre Ermittlungen aufnahmen.

 

Einsatzleiterbesprechung

Um 07:00 Uhr fand die erste Einsatzleiterbesprechung mit den Werksverantwortlichen und der Behörde statt. Weitere Besprechungen zur Abstimmung weiterer Einsatzschritte folgten über den gesamten Einsatzzeitraum.

 

Zahlreiche Anrufe von Bürgern über Geruchsbelästigung

In der LAWZ, der BAWZ und am Umwelttelefon der Austrocel langten zahlreiche Notrufe und Telefonate von besorgten Bürgern über eine Geruchsbelästigung ein.

 

Weitere Einsatzschritte und Einsatzdokumentation

Nach dem Eintreffen des Chemikers des Landes Salzburg verschaffte sich dieser ein Lagebild und führte vorab Messungen in Betroffenen Werksbereichen durch. In einer weiteren Einsatzleiterbesprechung entschloss man sich, in einem definierten Bereich Kontrollmessungen auf Schwefeldioxidkonzentrationen, vorwiegend in Kellern durchzuführen. Daraufhin wurden insgesamt 4 Messtrupps (1x BTF und 3x FFH) ausgestattet mit entsprechenden Gaswarngeräten entsendet, um sicher gehen zu können, dass sich die Schwefeldioxiddämpfe nicht in Kellerräumlichkeiten festgesetzt hatten. Alle Messwerte wurde an das Kommandofahrzeug der FF-Hallein gemeldet und dort protokolliert. Im KDOF erfolgte auch die Einsatzdokumentation und Informationsbeschaffung aus der Gefahrgutdatenbank. Die Besatzung des Rüstlöschfahrzeuges der Hauptwache Hallein belüftete den Kellerbereich der VS/NMS-Burgfried. In einem Kellerraum sammelte sich SO2 an. Mittels Drucklüfter wurde der betroffene Bereich rasch von der Konzentration befreit.

 

Bergung der getöteten Person

In Absprache mit den Verantwortlichen der Betriebsfeuerwehr legte man fest, dass die Bergung des Verstorbenen durch die Feuerwehr Hallein erfolgen wird.

Bis zur Freigabe durch das Landeskriminalamt wurden die Bergemaßnahmen vorbereitet und ein Bergungsweg aus dem mehrstöckigen Betriebsgebäude festgelegt.

Um 13:07 Uhr konnte nach Freigabe des LKA mit der Bergung begonnen werden. Ein Trupp mit entsprechender Schutzbekleidung führte diese mit entsprechender Sorgfalt und Pietät durch. Der Leichnam wurde mittels der Drehleiter vom Dach des Gebäudes zu Boden gebracht.

 

Kommunikation und Zusammenarbeit

Die Kommunikation sowie die Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren, der Exekutive, dem Roten Kreuz, der Behörde und Firmenleitung funktionierte sehr gut. Alle Beteiligten waren bestrebt so gut und so rasch als möglich die nicht einfache Situation in den Griff zu bekommen. Der Chemiker des Landes Salzburg war unerlässlich und trug einen wesentlichen Beitrag zu unseren Entscheidungsfindungen bei.

 

Ursachenermittlung

Die Staatsanwaltschaft hat diesen Fall übernommen und zur Ursachenermittlung Sachverständige beauftragt. Wie in den Medien berichtet, war ein Dampfrohr mit Schwefeldioxidinhalt auf-/abgerissen.

 

 

EINGESETZTE KRÄFTE

Betriebsfeuerwehr AustroCel

KDTFA, TLF 5000, RLFA 2000, VFA

ausgerückte Mannschaft: 25

Kommandant der BTF-Austrocel OBI Reinhold Weiß als Mitglied des Krisenstabes der Firma Austrocel

Einsatzleiter vor Ort: BI Roland Rettenbacher

 

Löschzug Bad Dürrnberg

TLFA 3000

ausgerückte Mannschaft: 10 unter der Führung von LZKDT BI Manfred Schörghofer

 

Feuerwehr Hallein

KDOA I, KDOA II, TLFA 3000, TLFA 4000, DLA(K) 23-12, RLFA 2000, LFA,

VRFA-Garage, ASF, GSFA, VF, MTF

ausgerückte Mannschaft: 42

Gesamteinsatzleiter Feuerwehr: BR Josef Tschematschar

 

Weiters:

Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Markus Kronreif, MBA MSD

Polizeiinspektion Hallein, Bezirkspolizeikommandant, Stadtpolizei Hallein

Landeskriminalamt Salzburg

Rotes Kreuz Hallein mit Einsatzleiter

Bürgermeister Alexander Stangassinger und Mitarbeiter der Stadtgemeinde

Bezirkshauptmannschaft Hallein

Landeschemiker Salzburg

Bestattungsunternehmen

 

Bericht: BR Josef Tschematschar und OV Alexander Hofer

Bilder: Feuerwehr Hallein, Stadtgemeinde

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30.05.2021 | Einsatzleiter: BI Arno Kropf

Aufräumungsarbeiten nach Verkehrsunfall

Zu einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht wurde die Bereitschaft 3 am 30. Mai 2021 um 02:02 Uhr von der Polizei zur Hilfe gerufen. Beim Eintreffen des Einsatzleiters konnte ein Fahrzeug, welches auf einer...
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Zu einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht wurde die Bereitschaft 3 am 30. Mai 2021 um 02:02 Uhr von der Polizei zur Hilfe gerufen.

Beim Eintreffen des Einsatzleiters konnte ein Fahrzeug, welches auf einer Verkehrsinsel bei einem Kreisverkehr zum Stehen gekommen ist, vorgefunden werden.

Vermutlich verlor der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und krachte gegen einen Betonblock. Der Fahrer war am Unfallort nicht auffindbar. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.

Die Arbeiten der Feuerwehrkräfte begrenzten sich auf die Reinigungsarbeiten der Straße und das Binden der ausgelaufenen Betriebsflüssigkeiten des PKW. Außerdem wurde zur Sicherheit die Fahrzeugbatterie abgeklemmt. Die Einsatzstelle konnte kurz darauf der Polizei übergeben werden.

 

Eingesetzte Kräfte:

KDOA II, RLFA 2000

ausgerückte Mannschaft: 7

Einsatzleiter: BI Arno Kropf

 

Weiters:

Polizeiinspektion Hallein

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29.05.2021

Übungstauchgänge der Tauchgruppe.

Am Samstag den 22. Mai und den 29. Mai 2021  konnten die Kameraden der Tauchgruppe wieder Übungstauchgänge durchführen. Unter strengen Covid-Hygienevorschriften sowie einer Gruppenteilung auf zwei kleinere...
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Am Samstag den 22. Mai und den 29. Mai 2021  konnten die Kameraden der Tauchgruppe wieder Übungstauchgänge durchführen.

Unter strengen Covid-Hygienevorschriften sowie einer Gruppenteilung auf zwei kleinere Einheiten wurden an getrennte Übungsvormittage im Bereich Wiestalstausee im Bereich Mörtelbachzulauf die Ausbildungstauchgänge durchgeführt.

Der Übungsschwerpunkt wurde auf das Navigieren mittels Signalleine sowie das bewältigen eines unwegsamen Geländes gelegt.

Im Einsatzfall ist die Einstiegstelle nicht immer optimal, daher muss auch so ein Szenario beübt werden.

Im Anschluss wurde noch eine kleine Seereinigung zur Minimierung von Gefahren durchgeführt werden.

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27.05.2021

ÜBUNGEN IM APRIL UND MAI

Unter strenger Einhaltung des Hygienekonzeptes für den Übungsbetrieb mit unter anderem freiwilligen Schnelltests vor Übungsbeginn, regelmäßiges Händedesinfizieren, tragen von FFP 2 Masken und natürlich dem...
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Unter strenger Einhaltung des Hygienekonzeptes für den Übungsbetrieb mit unter anderem freiwilligen Schnelltests vor Übungsbeginn, regelmäßiges Händedesinfizieren, tragen von FFP 2 Masken und natürlich dem nötigen Abstand konnten auch im April und Mai Übungen am Löschzug durchgeführt werden.

Für den gesamten Übungsbetrieb erfolgte wieder eine Zweiteilung der Einsatzmannschaft des Löschzuges um so Übungen in zwei Gruppen durchzuführen. Es wurden von den jeweiligen Gruppen je die gleichen Übungsschwerpunkte behandelt.

Das erste Übungsthema war das Ansaugen aus einem Bach mittels unserer auf dem LFB-A stationierten Tragkraftspritze. Hierzu wurde aus einem im Gemeindegebiet liegenden Bach angesaugt und in weitere Folge Strahlrohre aufgebaut. Wichtig war hierbei vor allem auch der sicherere Umgang mit allen Gerätschaften in unwegsamen Gelände.

In einem weiteren Übungsschwerpunkt wurde ein Gefahrguteinsatz beübt. Hierbei wurden vor allem Abläufe für die Ersteintreffende Feuerwehr behandelt. Von den ersten Absperrmaßnahmen bis zu der raschen Personenrettung. Ebenso der Bestimmung des Gefahrgutes mit den am Löschzug vorhanden Mitteln und der vorbereitender Maßnahmen für die weiteren eintreffenden Kräfte.

Für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr ist es essentiell den Übungsbetrieb wenn auch stark eingeschränkt weiterhin aufrecht zu erhalten um so stets sicher, rasch und kompetent Hilfe leisten zu können.

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